Die Blaualgen sind genau genommen keine Algen, sondern Bakterien und werden auch Cyanobakterien genannt. Entgegen ihrem Namen sind sie oft grün oder sogar rot und nicht blau. Das von ihnen abgesonderte Gift kann eine ernsthafte Gefahr (bis hin zum Tod) für Hunde darstellen, wenn diese im von Blaualgen verunreinigten Wasser schwimmen oder davon trinken.
Wie kann man einen starken Befall von Seen, Teichen und Tümpeln erkennen?
- An der ausgeprägten Trübung und starken Grünfärbung des Wassers.
- Am Vorhandensein von „Wasserblüten“, die wie Schlieren auf der Wasseroberfläche aussehen
- Wenn man aufgrund der Algendichte im knietiefen Wasser die eigenen Füsse nicht mehr klar erkennen kann.
- Auch angetrocknete grüne oder blau-schwarze Beläge auf den Steinen am Uferbereich können die gefährlichen Toxine der Cyanobakterien enthalten. (Achtung: Auch durch das Ablecken und intensive Schnuppern daran können die Blaualgen aufgenommen werden!)
Was passiert genau bei einer Blaualgen-Vergiftung?
Nach der oralen Aufnahme wandern die Bakterien über das Gallengangsystem in die Leber. Dort entfaltet das Gift seine Wirkung: Bereits nach einer Stunde beginnt die Zerstörung der ersten Leberzellen. Später kann es je nach Dosis auch zu Gerinnungsstörungen, Nierenschädigung mit Blutungen, neurologischen Symptomen und schließlich sogar zum Tod durch Leberversagen kommen.
Folgende Symptome können durch eine Blaualgenvergiftung auftreten:
1 – 2 h nach Gifteinnahme:
- Vermehrter Speichelfluss
- Erbrechen, teilweise blutig
- Durchfall, ebenfalls mit Blutbeimengung
- Desorientierung
- Hautausschlag
- Seitenlage, Bewusstseinsverlust
- Atemnot
- Schock
- Krämpfe
2h nach Gifteinnahme:
- Tod durch Atemlähmung oder infolge eines hämorrhagischen Schocks
Wie wird eine Blaualgen-Vergiftung behandelt?
Eine Vergiftung mit Blaualgen stellt einen Notfall dar!
Da es kein Gegengift gibt, wird der Patient symptomatisch therapiert:
- sofort Aktivkohle – Bindet das Gift, damit es nicht mehr vom Körper aufgenommen und mit dem Kot ausgeschieden werden kann.
- Infusion – Um das im Körper vorhandene Gift schnell wieder auszuschwemmen und einem Schock vorzubeugen.
- Unterstützung der Atmung
- Bluttransfusion – Da die geschädigte Leber nicht mehr ausreichend Gerinnungsfaktoren bildet, kann es zu spontanen Blutungen kommen.
- Leberschutztherapie
Sollte ein Hund nur eine geringe Menge an Blaualgen aufgenommen haben, kann es sein, dass Symptome wie Durchfall und Erbrechen vielleicht nicht direkt in den Zusammenhang mit einer möglichen Vergiftung in Zusammenhang gebracht werden können.